Elektroschrott steht ganz oben auf der Nachhaltigkeitsagenda und ist eines der immer wiederkehrenden Gesprächsthemen, wenn es um die Kreislaufwirtschaft geht. Vor kurzem haben wir ein Online-Seminar über Elektroschrott veranstaltet und eine Gruppe von Experten eingeladen, über das Thema zu sprechen. Um auf die eingegangenen Fragen einzugehen, haben wir beschlossen, die Experten in dieser Blogserie Ihre Fragen beantworten zu lassen.

Sofia Nygård, Referatsleiterin an der Chalmers University of Technology, beantwortet Fragen, die im Rahmen unserer webinar gestellt wurden.Wie lässt sich der wachsende negative Trend beim Elektroschrott umkehren?

Wie unterscheiden sich die Verantwortlichkeiten von Käufern und Herstellern in Bezug auf Elektroschrott?

Ohne einen Verkauf gibt es kein Problem. Natürlich haben wir als Käufer eine große Verantwortung dafür, dass die von uns gekauften Geräte so lange wie möglich genutzt, aber auch verantwortungsvoll recycelt werden.

Wie lange kann ein Käufer eine Garantie für die Haltbarkeit eines IT-Produkts verlangen?

Bei Desktops mindestens fünf Jahre und bei Laptops drei bis vier Jahre. Wenn Sie einen Computer nicht mehr verwenden können, sollten Sie einen Vertrag mit einem Wiederverkäufer abschließen, der Ihre Produkte einige Jahre länger nutzen kann.

Haben Sie Vorschläge für gute Kriterien/Berichte/Beschaffungsprozesse zur Vermeidung und Bewirtschaftung von Elektroschrott?

Legen Sie erstens Kriterien für TCO Certified fest, um sicherzustellen, dass das IT-Produkt so verantwortungsvoll wie möglich hergestellt wird. Zweitens sollten Sie ein Kriterium aufstellen, nach dem Ihr Wiederverkäufer mit Ihnen zusammenarbeiten sollte, wenn es um Nachhaltigkeit geht, und drittens sollten Sie die Möglichkeit vorsehen, dass sich ein Wiederverkäufer um Ihre alten Geräte kümmert und versucht, ihnen einen neuen Lebenszyklus zu geben.

Was ist das Hauptproblem beim Elektroschrott?

Die Leichtigkeit, mit der IT-Produkte erworben werden können; schnelle Lieferung und niedrige Preise. Es gibt auch einen Mangel an Informationen über die Verantwortung, die man als Käufer beim Kauf eines Produkts hat.

Was schlagen Sie vor, um dieses Problem zu lösen?

Machen Sie es einfacher, das Richtige zu tun. Hier einige Beispiele für Maßnahmen, die wir mit Erfolg durchgeführt haben: Fordern Sie alle Studenten und Mitarbeiter auf, ihre alten IT-Geräte bei unserem Wiederverkäufer abzugeben; das Geld, das für private Geräte eingenommen wird, kann für wohltätige Zwecke gespendet werden. Erstellen Sie eine Website, auf der Sie leicht Informationen über Ladegeräte, Adapter usw. finden, die nicht mehr in Gebrauch sind, damit es billiger und einfacher wird, Produkte zu reparieren, anstatt neue zu kaufen.

Wie lautet Ihre abschließende Botschaft, was getan werden sollte, um den negativen Trend des wachsenden Elektroschrotts umzukehren?

Nutzen Sie das KISS-Prinzip (Keep It Simple, Stupid) und seien Sie mutig!