Schweden - ein Paradigmenwechsel im öffentlichen Beschaffungswesen

Mehrere in Schweden aktive Kennzeichnungs- und Zertifizierungsprogramme arbeiten bereits zusammen, um öffentlichen Einrichtungen dabei zu helfen, soziale und ökologische Verantwortungsfaktoren in ihre Ausschreibungen aufzunehmen. Ziel ist es, dass bis zum Jahr 2020 mindestens 50 % der im öffentlichen Sektor beschafften Produkte eine Umwelt- oder Nachhaltigkeitszertifizierung durch Dritte tragen.

Der öffentliche Sektor Schwedens kauft jedes Jahr Waren und Dienstleistungen im Wert von 50-80 Milliarden Euro. In der EU belaufen sich die Zahlen auf 2000 Milliarden Euro und machen mindestens 20 Prozent des BSP der EU-Länder aus. Einige Initiativen zur stärkeren Ausrichtung auf die Nachhaltigkeit sind bereits auf den Weg gebracht worden, wie z. B. eine neue Behörde für das öffentliche Beschaffungswesen und eine nationale Beschaffungsstrategie, die Ziele dafür enthält, wie die Beschaffungsaktivitäten zu den Nachhaltigkeitszielen beitragen sollten.

Später in diesem Jahr werden auch neue Rechtsvorschriften eingeführt (Umsetzung der neuen EU-Richtlinie über das öffentliche Beschaffungswesen). Diese Rechtsvorschriften sehen vor, dass die Auftraggeber soziale und ökologische Spezifikationen stärker in den Mittelpunkt stellen müssen.

Gabriella Mellstrand, Marketing Director bei TCO Development , unterstützt das Engagement der neuen Regierung: "Es ist ein sehr positiver Schritt, diesen strategischen Ansatz für den Einkauf zu sehen, der sich sowohl auf den öffentlichen Sektor als auch auf die Gesellschaft als Ganzes positiv auswirken kann. Wir freuen uns, mit Minister Shekarabi bei dieser Initiative zusammenzuarbeiten - die Zeit zum Handeln ist jetzt gekommen, wenn wir Fortschritte in Bereichen wie Klimaauswirkungen, Umwelt und globale Armut erzielen wollen.

Mellstrand fährt fort: "Zertifizierungen durch Dritte sind ein ressourceneffizientes Instrument für die Aufnahme von Nachhaltigkeitskriterien in Ausschreibungen und auch für die Überprüfung, ob die Produkte in einer Ausschreibung tatsächlich die festgelegten Kriterien erfüllen. Öffentliche Auftraggeber in ganz Europa können sich auf eine Zertifizierung durch Dritte verlassen und dadurch Zeit und Ressourcen sparen, da sie sich bei der Festlegung der Kriterien, der Überprüfung und der Nachverfolgung auf eine dritte Partei verlassen können.